Im Juli wurde die dritte Quellwoche im Nationalpark Gesäuse durchgeführt, mit dem Hauptziel, die faunistischen Erhebungen der beiden vorangegangenen Quellwochen 2007-2008 durch Aufsammlugen in hohen und höchsten Lagen zu ergänzen. Anhand der Ausbeute der drei Quellwochen soll im Laufe des Jahres 2010 ein gründlicher Überblick über die Quellfauna des Nationalparks erarbeitet und publiziert werden. Die Erfassung der Fauna an der Grenze Grundwasser/Oberflächenwasser - erfahrungsgemäß eines Brennpunkts der Artenvielfalt in Binnengewässersystemen - ist ein per se interessantes Forschungsprojekt im Interesse der generellen biologischen Dokumentation eines Gebirgssystems. Die Auswertung der Ergebnisse wird Rückschlüsse auf die Lebensansprüche zuvor wenig bekannter Arten erlauben, die Klassifizierung der Lebensgemeinschaften vor dem Hintergrund der ökologischen Verhältnisse ermöglichen und neue Grundlagen für die zoogeographische Einordnung des Gebietes innerhalb des Alpenraums schaffen.
Darüberhinaus schafft das Projekt Voraussetzungen für eine langfristige Umweltbeobachtung: Die in einer Datenbank erfasste Information kann als Grundlage für zukünftige Vergleichsuntersuchungen dienen. Da Quellen als klimasensible Lebensräume auch in anderen alpinen Schutzgebieten (Adamello Brenta, Berchtesgaden) einen Forschungsschwerpunkt darstellen, ermöglicht das Projekt die Einbindung des Nationalparks Gesäuse in ein ausgedehntes Monitoring-Netzwerk. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die in der Woche 13.-18. Juli 2009 untersuchten Quellen sowie über weiteres in die Untersuchung miteinbezogenes Material, das zu Terminen außerhalb der Quellwoche gesammelt wurde.