Die mehrjährige Bekämpfung von Neophyten im Nationalpark Gesäuse führte zu einer Reduktion der invasiven Pflanzen. In der Lettmairau beispielsweise sind sie für den Besucher praktisch nicht mehr wahrnehmbar. Allerdings gibt es einige Hot Spots, die nach wie vor Probleme verursachen. Zusätzlich tauchen vereinzelt neue Vorkommen auf.
Bei der Kummerbachmündung hat sich Kanadische und Riesengoldrute massiv ausgebreitet und es besteht die Gefahr des Hochwanderns durch eine frische Schneise in den darüber liegenden neuen Holzschlag. Sie stellt damit die momentan wohl gefährlichste Stelle im Nationalpark dar Am Bahn- und AHP-Gelände drängt Goldrute ebenfalls stark nach. Eine Bekämpfung ist sehr aufwendig, der Erfolg durch das verseuchte Umfeld fraglich.
Bedenklich ist die Situation bei der Kläranlage in Johnsbach. Obwohl außerhalb des Nationalparks gelegen, hat das Areal durch das Bachufer des Johnsbach Einfluss auf denselben. Die Gefahr geht hier von Großem Springkraut aus, das am neu angelegten Holzlagerplatz wie auch am Bachufer wächst, und dessen Samen in den Johnsbach eingeschwemmt werden und damit in den Nationalpark gelangen. Des Weiteren kann Springkrautsamen durch Holztransporte und der vorhanden Japanische Staudenknöterich durch Abtransport der dazwischen lagernden Steine verschleppt werden.
Das Mähen der Goldrute mittels Motorsense zeigt erste Erfolge: Ein zweite Mahd war dieses Jahr nur noch an wenigen Stellen notwendig. Diese Methode führt zu einer Schwächung der Pflanzen, sodass sie kleiner und niedriger nachwachsen und teils sogar mit den Rhizomen von Hand ausgezogen werden können. Die Bestände direkt neben der Forststraße in den Lawinenrinnen des Kalktals und Brettwaldes sind nach wie vor dicht, wohingegen einzeln stehenden Goldruten zurückgehen.
Die mehrjährige Bearbeitung schwächte die Japanischen Staudenknöteriche an allen Standorten. Sie wachsen nicht mehr zu Riesenexemplaren, sondern sind in der Vegetation unterständig und somit sozusagen unter Kontrolle. Es besteht kaum mehr Gefahr der Ausbreitung. Eine weitere Kontrolle und ein regelmäßiges Bearbeiten ist weiterhin notwendig, der Aufwand dafür aber gering. Bedenklich ist die Pflanze bei der Kläranlage Johnsbach. Werden die Steine, zwischen denen sie wächst, abtransportiert, kann sie ganz leicht verschleppt werden.
Allerorts konnte das Große Springkraut eingedämmt werden, dennoch tauchen immer wieder neue Stellen auf. Hier zeigt eine rasche und gründliche Beseitigung die größten und schnellsten Erfolge.
Die Weiterführung der Maßnahmen am Fritz-Proksch-Weg konnte nicht an die Naturfreunde Weng übergeben werden, da die weitere Betreuung des Wegs durch den Verein fraglich ist. Dieses Natura2000-Gebiet wird wohl auch zukünftig vom Nationalpark Gesäuse bearbeitet werden. Unterstützung kam durch die Steiermärkischen Landesforste mittels Mahd des Wiesenstreifens entlang des Wildzauns, wodurch ein Nachdrängen des Großen Springkrauts von oben her verhindert wird.
Die Bahntrasse stellt eine permanente, mangels Bekämpfung seitens der ÖBB wachsende Gefahr der Einwanderung und Ausbreitung diverser Neophyten dar. Vor allem die leicht durch Wind verbreitbaren Samen der Goldrute können leicht und schnell den in der Nähe aufgerissenen Boden, wie er bei Baustellen oder bei Maßnahmen entlang von (Forst)Straßen entsteht, besiedeln. Bauliche Maßnahmen in der Nähe großer Neophytenvorkommen sollen daher zur Samenzeit im Spätsommer und Herbst vermieden werden.