Der vorliegende Bericht umfasst die Ergebnisse der Erhebungen zur Fledermausfauna im Nationalpark Gesäuse in den Jahren 2005 und 2006. Neben der Präsentation der Ergebnisse wurden auch Empfehlungen für Manahmen zum Schutz und zur Förderung von Fledermäusen im Nationalpark ausgearbeitet und dargestellt.
Mit einer Kombination aus verschiedenen Methoden Netzfang mit Japannetzen, Ultraschallaufnahmen mit Zeitdehnungsdetektoren (sowohl manuell als auch automatisch mit Horchboxen), Gebäudekontrollen und Höhlenbefahrungen wurde versucht, das Artenspektrum im Nationalpark möglichst vollständig zu erfassen. Die Freilanderhebungen fanden von Mai 2005 bis Jänner 2006 statt, um auch wandernde Arten oder jahreszeitliche Aspekte im Vorkommen von Fledermäusen zu registrieren.
Insgesamt konnten 13 Fledermausarten und 36 lebende Individuen im Nationalpark Gesäuse nachgewiesen werden.
Das Gesäuse scheint vor allem im Herbst eine wichtige Rolle für Fledermäuse zu spielen, konnten doch zu dieser Jahreszeit die meisten Arten nachgewiesen werden. Ein Grund dafür könnte die relativ hohe Dichte an Höhlen also potenziellen Balz-, Paarungs-, Schwärm- und Winterquartieren im Nationalpark sein.
Der Nationalpark bietet allen Arten durch seine naturnahen Wälder, die Almflächen und das Vorkommen von Gewässern potenzielle Jagdhabitate. Dennoch ist die festgestellte Zahl an Individuen, verglichen mit ähnlichen Untersuchungen, als eher gering einzustufen, wohingegen die Artenzahl vergleichsweise hoch ist.
Eine Gefährdung für die Jagdgebiete der Fledermäuse kann bei Einhaltung der Schutzziele des Nationalparks nahezu ausgeschlossen werden. Durch die weitgehende Unzugänglichkeit der Höhlen generell und im speziellen im Winter ist zudem die Gefährdung der Winterquartiere als gering einzustufen.