Inhalt

News

Datenstrategie für Österreich vorgelegt, Datenzugangsgesetz in Begutachtung

3.10.2024

Die österreichische Datenstrategie bildet einen zentralen Pfeiler für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt im Land. Sie legt den Grundstein für eine gezielte und verantwortungsvolle Nutzung von Daten, die insbesondere im Bereich der öffentlichen Verwaltung zu evidenzbasierten Entscheidungen beitragen und die Entwicklung neuer, innovativer Dienstleistungen und Produkte vorantreiben sollen. Durch den verstärkten Zugang zu Daten soll nicht nur die Effizienz und Transparenz staatlicher Prozesse verbessert werden, sondern auch ein Beitrag zum Wohl der gesamten Gesellschaft geleistet werden.

Europäische Wurzeln und der Data Governance Act

Die österreichische Datenstrategie wurde in enger Anlehnung an die europäische Datenstrategie und den Data Governance Act (DGA) entwickelt. Der DGA, der auf EU-Ebene bereits 2022 in Kraft trat, schafft Rahmenbedingungen für einen sicheren Datenaustausch zwischen öffentlichen und privaten Akteuren, und legt besonderen Wert auf den Schutz sensibler Daten. Um die Inhalte des DGA auf nationaler Ebene umzusetzen, wurde in Österreich das Datenzugangsgesetz (DZG) erarbeitet, das sich aktuell in der Begutachtungsphase befindet.

Fokus auf Sicherheit und Datenschutz

Ein zentrales Anliegen der österreichischen Datenstrategie ist es, die Rahmenbedingungen für eine florierende Datenökonomie zu schaffen, ohne dabei den Schutz der persönlichen Daten zu vernachlässigen. Daher legt die Strategie besonderen Wert auf hohe Datenschutz- und Sicherheitsstandards, die den verantwortungsvollen Umgang mit Daten gewährleisten. Nur so kann das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Digitalisierung und den Datenaustausch gestärkt werden.

Drei strategische Ziele und 45 Maßnahmen

Die österreichische Datenstrategie zielt darauf ab, das Potenzial von Daten durch eine nachhaltige Nutzung und durch innovative Ansätze zu aktivieren. Im Rahmen eines breit angelegten Strategieprozesses, an dem Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft beteiligt waren, wurden drei strategische Hauptziele definiert:

  1. Entwicklung von nachhaltigen Dateninfrastrukturen: Aufbau der notwendigen technischen und rechtlichen Grundlagen, um den sicheren Austausch und die gemeinsame Nutzung von Daten zu ermöglichen.
  2. Aktivierung der Potenziale zur verantwortungsvollen Datennutzung: Förderung neuer Anwendungen und Dienstleistungen, die auf der Datennutzung basieren, sowie die Stärkung des Vertrauens in die Datensouveränität.
  3. Etablierung einer innovativen Datenkultur und Stärkung der Datenkompetenzen: Verbesserung der Datenkompetenzen in allen Sektoren und Etablierung einer Kultur der offenen, innovativen Datennutzung.

Insgesamt wurden im Rahmen dieser Strategie 45 konkrete Maßnahmen für die öffentliche Verwaltung formuliert, die auf die Verwirklichung dieser Ziele hinarbeiten.

Internationale Vernetzung und europäische Datenräume

Die österreichische Datenstrategie orientiert sich auch an der europäischen Vision eines gemeinsamen Binnenmarkts für Daten. Im Fokus stehen sogenannte Datenräume oder Data Spaces, die einen dezentralen Ansatz zur gemeinsamen Nutzung von Daten verfolgen. Dieser Ansatz stärkt die Datensouveränität der beteiligten Akteure und schafft neue Möglichkeiten für Kooperationen und Innovationen. Die Entwicklung dieser Datenräume wird auf europäischer Ebene durch das DIGITAL Europe Programme und Horizon Europe unterstützt.

Österreich beteiligt sich bereits an mehreren internationalen Initiativen wie GAIA-X und der International Data Spaces Association (IDSA), um diese Vision weiter voranzutreiben. Die aktive Community aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung in Österreich ist ein wichtiger Treiber für die Etablierung dieser Datenräume.

Österreich im Spitzenfeld der Digitalisierung

Österreich hat sich in den letzten Jahren eine starke Ausgangsposition erarbeitet und liegt im Bereich der Digitalisierung öffentlicher Services im europäischen Spitzenfeld. Mit über 55.000 veröffentlichten Datensätzen auf dem Open-Data-Portal data.gv.at und rund 750 darauf basierenden Anwendungen spielt Österreich eine führende Rolle im deutschsprachigen Raum. Projekte wie das Austria Micro Data Center (AMDC) und die Data Intelligence Offensive (DIO) dienen als Best-Practice-Beispiele für die erfolgreiche Nutzung von Daten im öffentlichen Sektor.

Die Datenstrategie als Chance

Die österreichische Datenstrategie und das begleitende Datenzugangsgesetz bieten eine große Chance, das Land auf dem Weg zur Digitalisierung weiter voranzubringen und die Nutzung von Daten als Motor für Innovation und gesellschaftlichen Fortschritt zu fördern. Die Strategie schafft die notwendigen Rahmenbedingungen für eine sichere und nachhaltige Datenökonomie, die sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft in Österreich positiv beeinflussen wird.

Weiterführende Informationen / Downloads

Newsletter

Newsletter abonnieren: Wenn Sie per Email über neue Beiträge oder Applikationen informiert werden möchten, geben Sie dies bitte mit folgendem Formular bekannt. Ihre Email‑Adresse wird nicht an Dritte weitergegeben.

Teilen

2 Klicks für mehr Datenschutz: ein wesentliches Open Data-Prinzip besagt, dass keine Daten veröffentlicht werden dürfen, die einen Rückschluß auf einzelne natürliche Personen zulassen. Ein ähnliches Prinzip zum Schutz persönlicher Daten wird auf data.gv.at bei Teilen-Buttons für Social-Media-Netzwerke verfolgt: da diese Teilen-Buttons allein beim Laden bereits Daten übermitteln, bieten wir Ihnen die Möglichkeit der Selbstbestimmung - Sie können selbst entscheiden, ob ein Teilen-Button aktiviert werden soll oder nicht.